Du willst einen Ratgeber schreiben. Tipps findest du im Netz mehr als genug, doch du kommst nicht über die ersten paar Seiten hinaus und lässt dein Projekt fallen. Wenn du dir nur vorstellst, was vor dir liegt, erscheint es dir unmöglich, dein Wissen in Worte zu packen und als Buch zu veröffentlichen.
Mir ging es jahrelang so. Erst durch mein Studium an der Schule des Schreibens und einige Bücher zum Thema (ich habe die, die mir wirklich weiter geholfen haben, unten für dich verlinkt), habe ich herausgefunden, wie ich meine Startschwierigkeiten überwinden kann.
Lies in diesem Artikel, wie du in 5 einfachen Schritten deinen Traum vom eigenen Ratgeber durch eine konkrete ToDo Liste umsetzen kannst!
Der Plot
Ein Plot ist ein Plan, den du dir machst, bevor du mit dem Schreiben beginnst. Du kannst so deinen Ratgeber in kleine, überschaubare Schritte aufteilen und dich an deinem Plot entlang hangeln. Ich erstelle mir schon vor dem Schreiben eine Gliederung mit den Kapiteln, die ich im weiteren Verlauf dann ausfülle.
Der schwierigste Teil des Schreibens ist oft dieser Plan. Wenn du den Plot erstellt hast, schaffst du auch den Rest!
Nimm dir nun Zettel und Stift – oder gleich ein schickes, neues Notizbuch, das du einzig und allein deinem neuen Ratgeber widmest – und schreib deinen Plot.
(Jetzt sofort am besten.)
Bevor wir in die Schritte einsteigen, hier eine kleine Metapher für dich:
Werde zum Bergsteiger
Stell dir vor, du wolltest den Mount Everest besteigen
Du stehst noch unten, beobachtest, wie der Gipfel in den Wolken verschwindet und denkst: „Warum habe ich mir nur vorgenommen, diesen großen, gefährlichen Berg zu erklimmen? Ich muss verrückt sein!“
Es gibt nur einen Weg, die Bergspitze zu erreichen und die wunderschöne Aussicht zu genießen:
Schritt für Schritt.
Betrachte ab jetzt das Thema „Ratgeber schreiben“ wie den Mount Everst: Du wirst es schaffen, Etappe für Etappe! Eines Tages gehst du den letzten Meter und stellst fest, dass du auf dem Gipfel stehst und die wunderschöne Aussicht genießt.
Ab jetzt bist du dieser Bergsteiger.
In 5 Schritten zum Erfolg
Was musst du zuerst tun? Du musst deinen Trip vorbereiten! Statt der Kletterausrüstung organisierst DU aber deine Gedanken. Es gibt einige Schritte, die du zu erledigen hast, bevor du beginnst. Sobald du die folgenden Punkte der Reihe nach abgearbeitet hast, wirst du einen Ratgeber schreiben – Tipps geben, die die Welt noch nicht gesehen hat! Also, legen wir los!
1. Deine Zielgruppe
Deine Zielgruppe ist die Gruppe von Menschen, für die du den Ratgeber schreibst (sagen wir dein Thema ist Schlaflosigkeit, also sprichst du Menschen an, die nicht schlafen können).
Diese Zielgruppe wird wichtige Elemente deines Buches, wie Stil, Ton, Anrede und die Länge deines Buches bestimmen.
Ermittle alles, was du über sie herausfinden kannst. Hier ein paar Beispiele:
- Ungefähres Alter
- Wahrscheinliches Geschlecht
- Hobbys
- Lesevorlieben
- Mag er Zeitschriften und Blogs?
- Schreibt er gerne?
- Wo im Internet hält er sich auf? (Soziale Netzwerke, Foren, Verkaufsseiten?)
Erschaffe dir einen Kundenavatar, indem du dir deinen Leser so detailliert wie möglich vorstellst. Besuche Foren und Gruppen in den sozialen Netzwerken, wo dein Zielleser sich aufhält und lese, was für Fragen ihn umtreiben und womit er Probleme und Sorgen hat.
Du willst also diesen Ratgeber schreiben, z.B. über Schlaflosigkeit. Dann könntest du beispielsweise ein Forum zum Thema aufsuchen. Sicher gibt es auch auf Facebook Gruppen dazu oder Videos auf YouTube, wo du die Kommentare durchforsten kannst.
Stell dir ab jetzt vor, du schreibst nur für diesen Leser.
Über Zielgruppenanalyse könnte man ein ganzes Buch schreiben. In diesem Artikel von Chimpify, einem Blog, in dem es darum geht, wie du Kunden für dich begeistern kannst (absolute Leseempfehlung!), bekommst du eine Anleitung, wie du in 3 Schritten deine Zielgruppe analysierst.
2. Der Titel
Ermittle jetzt schon den (vorläufigen) Titel deines Ratgebers. Notiere dir dazu ein paar Ideen und entscheide dich für die beste. Warum zuerst der Titel? Weil dir das hilft, dich auf dein Thema zu fokussieren.
Viele Sachbücher haben auch Untertitel. Sorg dafür, dass im Titel das Thema klar wird und der mögliche Untertitel deinen Leser neugierig macht. Das ist sehr hilfreich für dein Marketing und den Verkauf deines Werkes.
Zum Beispiel: Schlaflosigkeit (Titel) – 20 Tipps, um sie für immer zu besiegen (Untertitel).
Oder: Runter von der Couch (Titel) – 15 Übungen, die dich in Topform bringen (Untertitel).
Stelle dir nun, wo du deinen Titel weißt, folgende Fragen und notiere dir deine Antworten:
- Stellt dein Ratgeber nützliche und relevante Informationen zur Verfügung?
- Gibt es gute Gründe, dieses Werk zu erschaffen?
- Wenn ja, welche?
- Welche Probleme löst du mit deinem Buch?
- Wird dein Inhalt sich positiv auf das Leben deiner Leser auswirken?
- Weswegen?
- Was befähigt dich, dieses Buch zu schreiben?
- Gibt dein Ratgeber Antworten, die sinnvoll und hilfreich sind?
Wenn du diese Fragen – oder zumindest die meisten davon – sicher beantworten kannst, fühlst du vielleicht schon, dass dein Ratgeber Potenzial hat. Das ist der Grund, weswegen ich diese Reihenfolge entwickelt habe:
Die Motivation, es durchzuziehen, steigt ungemein, wenn man von seinem eigenen Vorhaben überzeugt ist!
3. Deine Kernaussage – Erstelle deinen Elevator Pitch
Als nächstes schreibst du deine Kernaussage: Ein oder zwei Sätze, die genau definieren, wovon dein Buch handelt, welches Problem es gibt und wie du dieses Problem lösen wird. Eine Art Inhaltsangabe also. Fass dich kurz und knapp und formuliere so interessant wie möglich.
Denke dabei immer an deinen Zielgruppenavatar. Man nennt so eine Kernaussage auch Elevator Pitch. Der Elevator Pitch ist eine kurze Präsentation deines Ratgebers. Er dient ursprünglich dazu, Menschen von deiner Idee zu überzeugen. Er heißt Elevator Pitch, weil er die durchschnittliche Länge einer Aufzugfahrt haben sollte: 60-120 Sekunden.
Durch den Elevator Pitch lernst auch du selbst deinen Ratgeber gut kennen. Hast du schon einmal versucht, deine Dienstleistung in 60 Sekunden zu präsentieren?
Wie kannst du schnell und effektiv einen solchen Pitch erstellen?
Stell dir folgende Fragen und schreibe die Antworten auf, du brauchst sie gleich.
- Was will mein Ratgeber erreichen?
- Welche Zielgruppe spreche ich an?
- Warum ist mein Projekt einzigartig?
- Was ist der Nutzen für den Leser?
- Welche Fähigkeiten habe ich, die mir das Ratgeber schreiben leichter machen?
Schreibe dir 6-8 Charaktereigenschaften auf, mit dem du dein Projekt verbindest, (z.B. produktiv, effizient, ehrlich). Finde aus diesen Eigenschaften deine Werte und Kernbotschaft.
Nun verknüpfst du diese Werte mit den Fragen von eben. Sei kurz und präzise. Stell das Wichtigste an den Anfang und beende deinen Pitch mit einem kurzen, aussagekräftigen Satz.
Dein Pitch könnte z.B. so aussehen:
„Wir alle haben manchmal in unserem Leben Schlaflosigkeit erlebt, aber es gibt 20 effektive Techniken und Methoden, wie du sie für immer besiegen kannst. In diesem Buch erfährst du sie.“
Lies dir deinen Pitch laut vor. Alle deine Kapitel ergeben sich aus diesem Pitch, also nimm dir Zeit dafür und feile daran, bis du zu 100% zufrieden bist!
Sobald du deine Kernaussage getroffen hast, wird deine Motivation spürbar steigen! Von diesem Ausgangspunkt wächst dein Buch unaufhaltsam – Kapitel für Kapitel.
Schau dir während dem Schreibprozess deine Zusammenfassung immer wieder an. So bleibst du fokussiert, während du schreibst. Der Fokus ist eins deiner wichtigsten Werkzeuge: Je fokussierter du bist, desto schneller kommst du voran.
4. Kapitel erstellen
Deine Kapitel sollten dein Buch aufbauen wie ein Kartenhaus. Denk an den Berg: Jedes Kapitel ist eine Etappe auf dem Weg zum Gipfel.
Wenn ein Kapitel nicht wichtig für die Kernaussage und dein Konstrukt ist, gehört es nicht zu deinem Buch. Punkt.
Sei dir nicht zu schade, Content wegzukürzen, wenn er irrelevant ist! Die Leser eines Ratgebers wollen kein Geschwafel, sie wollen präzise Infos, wie sie schnellstmöglich ihr Problem lösen können.
Schreib dir alle deine Kapitel auf. (Bei unserem Beispiel mit dem Schlafratgeber könnte z.B. jedes Kapitel eine von den 20 Methoden sein.) Du kannst direkt nach jeder Überschrift etwas Platz lassen, um für jedes Kapitel einen eigenen, kurzen Pitch zu erstellen.
5. Warum schreibst du?
Nun machst du dir eine Liste der Gründe, WARUM du diesen Ratgeber schreiben möchtest.
Je mehr du im Voraus weißt, desto leichter wird es dir fallen.
- Möchtest du einen Ratgeber schreiben, um dein Geschäft zu fördern?
- Geht es in erster Linie um deine Selbstverwirklichung?
- Schreibst du den Ratgeber, um mehr Traffic auf deiner Webseite zu bekommen?
- Möchtest du dir einen Ruf als Experte in einer Nische aufbauen?
- Soll dein Ratgeber ein Geschenk (Goodie) werden, welches du besonderen Kunden zur Verfügung stellst?
- Wird dein Ratgeber ein Leadmagnet (reizvolles, kostenloses Produkt) werden, um dir neue Newsletterabonnenten zu bescheren?
Ratgeber schreiben – Tipps zum Abschluss
Wenn du diesen Blogartikel Schritt für Schritt durchgearbeitet (und hoffentlich rege mitgeschrieben) hast, wie durch ein Wunder (und ein bisschen Arbeit) deine Zielgruppe, dein Warum, deinen Plan, deine Kapitel, deinen Elevator Pitch und ganz sicher unzählige neue Ideen gefunden.
Nun kannst du mit dem Schreiben richtig loslegen. Du wirst feststellen, dass du am Ball bleibst und durch dein Gerüst Sicherheit bekommen hast – du meisterst diese Herausforderung ganz sicher mit Bravour!
Achte darauf, dass du beim Ratgeber schreiben leserfreundlich vorgehst.
Das kannst du erreichen, indem du z.B.
- Grafiken einbaust (Vorsicht bei Ebooks, werden in manchen Formaten nicht einwandfrei dargestellt)
- Kleine Geschichten einstreust (das nennt man auch Storytelling, die Menschen lieben Geschichten…aber bitte zum Inhalt passend)
- Konkrete Tipps, Zitate oder ToDo Listen einbaust
- Ein besonders kreatives Format nutzt (z.B. auf einer Seite Text, auf der anderen eine schicke Grafik mit Zitat)
- Eine nicht zu kleine Schriftart wählst (es gibt, wie ich finde, nichts vieles, was mehr nervt, als zu kleine Schrift)
- Viele Absätze einfügst und eine leserfreundliche Schriftart benutzt (irgendwo habe ich vor Kurzem gelesen, dass Verdana laut irgendeiner Statistik die meisten Leser und Kunden anzieht, aber frag mich nicht wo das war und ob das stimmt…)
- Füllwörter möglichst weglässt
Wenn du immer wieder deine Informationen mit solchen Auflockerungen unterbrichst, wird der Leser das Gefühl haben, du kommunizierst mit ihm. Das ist 1000 mal besser, als wenn er sich fühlt wie in einer staubtrockenen Univorlesung, oder?
Natürlich sind noch ein paar andere Dinge wichtig, die aber den Rahmen dieses schon sehr langen Artikels sprengen würden:
- Covergestaltung
- Verkauf auf den verschiedenen Plattformen
- Nischensuche und SEO
Darüber werde ich noch Artikel schreiben (dieser Blog ist noch ziemlich jung), bis dahin kann ich dir, falls du dich darüber jetzt sofort informieren möchtest, ein paar tolle Blogartikel von anderen Bloggern empfehlen:
Die Sache mit dem Talent
Dein eigenes Buch sollte dein Baby sein und deswegen ist es eine Menge wert. Du glaubst an dein Werk, oder? Ziehe deshalb in Erwägung, ein Lektorat in Anspruch zu nehmen. Einwandfreie Grammatik und korrekte Rechtsschreibung sind natürlich selbstverständlich. Sonst kannst du dich innerlich schonmal auf die schlechten Bewertungen freuen.
Schreiben ist eine Kunst, ein lebenslanger Lernprozess. Je mehr du schreibst (und parallel liest, denn beides gehört zusammen wie Notizbuch und Stift), desto besser wirst du.
Jede Kunst kann man perfektionieren: Klavierspielen lernst du schließlich auch nicht von heute auf morgen. Das Schreiben wird leider oft nicht als Kunst wahrgenommen, dabei ist es natürlich eine. Und es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es ist viel wichtiger, dass du es schaffst, deine Ziele umzusetzen. Vor allem für dein Selbstbewusstsein!
Und dass du nach und nach deinen eigenen Stil findest: Authentisch, ehrlich, unverwechselbar. Auch das ist ein Prozess. Jeder, der behauptet, das sei alles nur vom Talent abhängig, erzählt Quatsch.
Natürlich ist Talent super, aber denk an den Klavierspieler: Kann er ohne Übung eine Beethoven Sonate spielen, weil er talentiert ist? Oder kann ein Maler ohne jede Übung einen Picasso zeichnen? Siehst du. Viel wichtiger ist es, jeden Tag ein bisschen zu schreiben. Wirklich jeden Tag.
Plane zum Ratgeber schreiben ab heute eine konkrete Zielsetzung, die du gut neben deinem Alltag bewältigen kannst, z.B. „ich schreibe jeden Tag 500 Wörter“ – und halte dich daran! Nichts pusht einen mehr, als Ziele umzusetzen.
Interessante Guides zum Thema
Das perfekte Buchcover – vom Schreiben leben: Annika Bühmemann ist eine meiner Lieblingsbloggerinnen. In ihrem Blog „Vom Schreiben leben“ gibt sie wertvolle Tipps rund um das Thema, das Schreiben zum Beruf zu machen.
Die 7 besten Wege, dein Buch zu bewerben – für Selfpublisher: Meine geliebte Selfpublisherbibel, wo du alles rund um das Thema Selfpublishing erfährst, hat zu diesem wichtigen Thema einen sehr lesenswerten Artikel geschrieben.
Lesetipps
Content Marketing – Das Workbook: Schritt für Schritt zu erfolgreichem Content*
Dieses Buch ist dermaßen wunderbar, dass ich es dir nur ans Herz legen kann. Es bezieht sich zwar nicht direkt auf das Ratgeber schreiben, aber es sind unzählige wertvolle Informationen darin enthalten, die du für dein Vorhaben gut gebrauchen kannst:
Wie definiere ich meine Zielgruppe, wie gestalte ich ansprechenden Content, wie spreche ich den Leser an…und das Ganze ist als Workbook aufgebaut, so dass du dein Wissen gleich umsetzen kannst!
Klare Empfehlung und 5 Sterne!
30 Minuten Das eigene Sachbuch
Das beste Buch, was ich zum Thema „Ratgeber schreiben und veröffentlichen“ kenne. Dieser Ratgeber schafft es, in unter 100 Seiten zu beschreiben, wie Verlage ticken, wie ein gutes Exposé aussieht und wie du erfolgreich für dich werben kannst, kurzum: wie du dein Buch an den Verlag bringst.
Kurz, knackig, auf den Punkt ohne großes drumherum Geplänkel. So mag ich das. Deswegen mag ich die 30 Minuten Bücher 🙂
Fazit
Ich wünsche dir megaviel Erfolg bei deinem ersten Ratgeber! Oder hast du vielleicht sogar schon einen geschrieben? Hinterlass mir einen Kommentar und erzähl mir von deinen Erfahrungen, das fände ich sehr spannend!
Danke für diesen hilfreichen Artikel 🙂 Viele liebe Grüße!
Das Cover eines Buches ist meiner Erfahrung nach sehr wichtig, vor allem die verwendeten Farben helfen dabei, die richtigen Emotionen zu erzeugen und den Titel zu unterstützen. Ein gutes Cover zieht die Blicke auf sich und passt perfekt zum Titel des Buches. Ich habe erst kürzlich einen ausführlichen Artikel über Cover geschrieben, vielleicht möchtest du es in deinem Artikel kurz erwähnen, deine Leser werden davon sicherlich profitieren.
https://www.ebookwriter.de/ebook-cover-erstellen/
Zusätzlich zu den guten Tipps in diesem Artikel von Vitali kann ich das Tool Canva sehr empfehlen plus Place It für Mockups 🙂