Schubladendenken – Wir denken alle, wir seien wahnsinnig tolerant. Aber nur solange, bis einer anders ist als wir.
Ich bin dumm. Weil ich Dummes tue.
Weil ich Menschen verurteile, die meiner eigenen Lebensweise nicht entsprechen.
Das ist mir nicht immer bewusst, aber es ist so, wie folgende Beispiele beweisen:
Ich bin Leseratte…wie kann jemand bloß kein Buch in die Hand nehmen wollen oder keinen Text lesen, der mehr als zehn Zeilen hat?
Dabei weiß doch gar nicht, was das für Gründe haben könnte. Vielleicht eine Lese Rechtsschreib Schwäche?
Oder im Elternhaus gelernt, dass Lesen unwichtig ist? Vielleicht ist jemand auch einfach eher der visuelle oder auditive Typ, was genau verurteile ich da also?
Ich tendiere zu links. Deswegen verurteile ich rechts, ohne die Menschen dahinter zu kennen. Und ihre Gründe.
Ich verstehe nicht, wieso man sein Geld für Klamotten und Schuhe restlos ausgibt, ich lebe minimalistisch. Zu viel Konsum finde ich dumm. Aber wieso eigentlich? Vielleicht finden es andere dumm, was ich mit meinen Geld anstelle.
Schubladendenken – Keiner kann sich freisprechen
Was ich damit sagen möchte, ist, dass wir alle Toleranz wollen für uns selbst. Keiner möchte diskriminiert werden. Nur sieht man dabei aus fehlender Selbstkritik hinaus nicht, dass wir selber genau das Gleiche tun.
Sobald es nicht unseren eigenen Wertevorstellungen entspricht, stecken wir es in bestimmte Schubladen. So entsteht dieses Schubladendenken. Das mag nicht immer voll bewusst passieren, ist aber ungerecht und selbstverliebt.
Keiner ist NUR auf einen einzelnen Teil reduzierbar. Weder ein Politiker, noch ein Rechter, noch ein Kapitalist, kein Kind, keine Mutter, kein Behinderter. Wir alle haben viele Facetten in uns.
Vielleicht sollten wir wieder weniger schwarz und weiß wahrnehmen, sondern die ganzen wunderbaren Farben dazwischen realisieren.